Zeitmanagement - so holt man das Beste aus dem Alltag
- Sissy
- 7. Dez. 2018
- 6 Min. Lesezeit
Zeit ist ein wichtiges Gut. Für unsere Kinder, unsere Familie, für uns selbst. Leider ist sie oft zu knapp und einmal vertane Zeit kommt nicht zurück. Doch mit ein paar einfachen Tricks können wir unseren Alltag effektiv strukturieren und mehr Zeit für die wichtigen Dinge rausholen.
Warum ist ein gutes Zeitmanagement wichtig?
Wenn man es schafft, den Alltag zu strukturieren und Wichtiges von Unwichtigem zu trennen, kann man sich viel Zeit rausschlagen. Und diese Zeit kann man dann für die wirklich wichtigen Dinge aufwenden: die Kinder, den Partner und vor allem auch für sich selbst.
Den meisten Müttern fehlt nämlich genau das: Zeit für sich. Sie reiben sich auf zwischen Kindern und Partner, Haushalt und Job und bleiben selbst auf der Strecke. Zum Friseur gehen? Sich mit Freunden treffen? Einfach mal ein Buch lesen? Für viele Mütter ist das absoluter Luxus, weil es so selten vorkommt.
Dabei sollte man nie vergessen, dass eine Mutter nur gut für ihre Kinder sorgen kann, wenn es ihr selbst gut geht.
Und genau dafür brauchen Mütter Zeit. Um für sich selbst sorgen zu können.
Wie bringt man nun Struktur in den Alltag und holt das Beste für sich raus?
Mit diesen einfachen Tipps wird es zum Kinderspiel, im Alltag mehr Zeit rauszuholen, um sich den wichtigen Dingen widmen zu können. Am besten klappt es, wenn man sie Schritt für Schritt umsetzt und konsequent dabei bleibt. Es dauert eine Weile, bis man die Tipps so verinnerlicht hat, dass es kein großes Nachdenken mehr erfordert.
Zeitfresser erkennen und abstellen
Manchmal oder auch öfter kommt es vor, dass man sich an einer Sache länger aufhält als eigentlich gedacht - und nach hinten raus fehlt einem die Zeit woanders.
Das Smartphone ist mittlerweile eine Verbildlichung der Zeitfresser. Wer ist nicht schon mal bei Facebook gewesen, nur 5 Minuten, nur der eine Beitrag. Und zack, ist eine halbe Stunde vergangen. Oder wer hat nicht schon mal beim Serie schaune die Zeit aus den Augen verloren, weil es so spannend war und ist dann statt um 21 Uhr erst um 1 Uhr ins Bett gegangen?
Wie auch immer Eure Zeitfresser aussehen, sie fressen sinnvolle Zeit, weil sie eigentlich nicht wichtig sind. Oder zumindest in dem Moment nicht wichtig sind. Wenn man seine persönlichen Zeitfresser erkennt, kann man daran arbeiten, nicht mehr auf sie herein zu fallen. Macht Euch bewusst, wann immer ihr Euch ärgert, zu viel Zeit bei einer Sache verloren zu haben - nicht durch äußere Umstände oder wegen der Kinder, sondern weil ihr einfach so vertieft wart.
Der 7-Tage-Trick - kaufe einen Kalender
Häufig plant man alles Mögliche schon Wochen im voraus. Man blättert durch den Kalender oder scrollen durch die App und sieht nur die vielen Termine und Aufgaben. Schon in diesem Moment bricht der Stress durch ob der wenigen verbleibenden Zeit.
Einfacher wird es, indem man sich einen Kalender zulegt - und zwar so einen, wo auf einer Doppelseite eine Woche abgebildet ist. Somit sieht man auf einen Blick, was in dieser einen Woche ansteht und man kann viel effektiver planen. Sieht man immer nur einen Tag, verzettelt man sich schnell.
Außer wenn Termine tatsächlich langfristig geplant werden müssen - Arzttermine zum Beispiel - konzentriert man sich nur auf diese eine Woche.
Warum das so wichtig ist, wirst Du am Ende verstehen.
Sortiere Deine Termine nach Priorität
Termine über Termine - auf der Arbeit, mit den Kindern, vom Partner. Manche Termine sind wirklich wichtig und können nur schlecht verschoben oder abgesagt werden. Andere wiederum sind weniger wichtig und könnten im Zweifel gekippt werden. Und genau darum geht es bei diesem Tipp.
Wenn man alle Termine in den Kalender eingetragen hat, hat man einen ersten Überblick. Nun kann man schauen, welche Termine eine hohe Priorität haben - solche Termine kann oder will man häufig nicht absagen, weil sie so wichtig sind.
Dann gibt es häufig Termine, die zwar wichtig sind und stattfinden müssen, aber nicht zwingend in dieser einen Woche. Diese Termine gehören in die mittlere Priorität. Wenn alle Stricke reißen, kann man sie verschieben.
Unwichtige Termine - niedrige Priorität - kann man absagen oder verschieben. Diese Termine sind insofern interessant, weil man sie kippen kann, wenn einem sonst alles zuviel wird oder etwas anderes wichtigeres dazwischen kommt.
Wer einen guten Überblick haben will, trägt jede dieser Prioritätenkategorien in verschiedenen Farben ein. So hat man noch schneller einen Überblick.
Übrigens: Wenn Du die Termine einträgst, dann schreibe auch die Termine von Deinem Partner dazu. Nicht, um ihn zu organisieren, sondern damit Du immer gleicht siehst, wann Dein Partner die Kinder übernehmen kann. So spart man sich zeitraubendes Rückfragen.
Aufgaben nach Priorität sortieren
Aufgaben sind keine konkreten Termine, sondern einfach Dinge, die erledigt werden müssen. Ein bestimmter Anruf; ein Paket, das abgeschickt werden will oder ähnliches.
Man könnte die Aufgaben natürlich mit zwischen die Termine schreiben, dann wird es jedoch schnell unübersichtlich.
Sinnvoller sind Listen, in denen man die erledigten Aufgaben einfach abhaken kann.
Auch diese Aufgaben kann man nach Prioritäten sortieren. Und auch die Aufgaben legt man am besten nur für die aktuelle Woche fest.
"Batching"
Batching bedeutet, ähnliche Aufgaben zu bündeln und in einem Rutsch zu erledigen. Das spart Zeit.
Beispiele für Batching sind zum Beispiel, nur einmal in der Woche einen großen Einkauf zu machen, statt jeden Tag Zeit im Supermarkt zu verbringen. Oder nur einmal am Tag alle E-Mails durchzugehen, statt alle halbe Stunde nachzuschauen.
Das erspart einem viele wichtige Minuten, halbe Stunden oder Stunden. So kann man übrigens auch Zeitfresser umgehen. Denn man kann sich zum Beispiel vornehmen, abends auf der Couch einmal bei Facebook reinzuschauen und die interessanten Neuigkeiten zu lesen, statt immer wieder zwischendurch ein paar Minuten für eine Neuigkeit zu verschwenden.
Die Familie aktiv einbinden
"Klar, das weiß ich doch." Das denkst Du vielleicht gerade. Aber setzt Du das auch tatsächlich um?
Es ist nur fair, dem Partner Aufgaben abzugeben - im Haushalt, den Einkauf, Termine mit den Kindern. Viele Mütter haben nach meiner Erfahrung Schwierigkeiten damit, Aufgaben abzugeben. Manche reißen regelrecht alles an sich, in der Annahme, nur so wird es richtig erledigt. Das schleift sich jedoch irgendwann ein, der Partner nimmt es als selbstverständlich und so ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis Mama sich beschwert, dass der Partner nicht hilft...
Auch die Kinder kann man, je nach Alter, durchaus einbinden. Die Spielsachen aufräumen oder auch im Haushalt zu helfen - zum einen bietet der Haushalt für Kleinkinder vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten, zum anderen bekommen sie so das Gefühl, etwas für die Gemeinschaft tun zu können. So fühlen sie sich wertvoll und lernen noch was dabei.
Das Netzwerk nutzen
Jeder kann sich glücklich schätzen, der Verwandte und Freunde hat, die ihre Hilfe anbieten oder auch mal zur Kinderbetreuung einspringen,. Viele Familien nutzen diese Möglichkeiten jedoch viel zu wenig, aus der Angst heraus, den anderen auf die Nerven zu fallen oder eine zusätzliche Last zu sein.
Dabei ist es so entlastend, wenn man jemanden um Unterstützung bitten kann. Die meisten Freunde und Verwandten bieten es einem an, weil sie wirklich helfen wollen. Warum soll man da nie drauf zurückkommen?
Eine Freundin zu bitten, den Einkauf zu erledigen, wenn man selbst und der Rest der Familie krank ist, ist kein Zeichen von Schwäche. Und die Freundin hilft bestimmt gerne. Irgendwann kommt der Moment, wo man sich revanchieren kann.
Es braucht ein wenig Übung, aber wenn man eine solche Bitte ein paar Mal ausgesprochen hat, ist es gar nicht mehr so schlimm.
Nein sagen lernen
Wie oft sagst Du "nein", wenn Dich jemand um etwas bittet? Wie oft denkst Du "eigentlich passt das nicht..."? Wie oft hast Du schon Aufgaben angenommen, obwohl es Dir nur Stress bereitet hat?
Ich glaube, dass es dem Großteil der Mütter so geht. Weil man doch unbedingt auch einen Beitrag für das Büffet auf dem Kindergartenfest leisten möchte.
Das schöne ist: Du hast jetzt einen Kalender, in den Du tatsächlich reinschauen kannst. Du kannst ihn nutzen, um deutlich zu machen, dass Du etwas gerne tun würdest, Dir aber tatsächlich die Zeit fehlt. Der Kalender ist in diesem Moment Deine Unterstützung, weil er Dir klar zeigt, ob etwas geht oder nicht.
Ein Termin mit Dir
Last but not least: nutze Deinen Kalender, um Zeit für Dich selbst zu blockieren. Zeit, die Du wirklich nur für Dich nutzt, egal, was Du in dieser Zeit machen möchtest. Und diesen Termin trägst Du als Priorität "hoch" ein. Er ist nicht verschiebbar, nicht abzusagen - nur im allerschlimmsten Notfall.
So gehst Du sicher, dass Du Zeit für Dich bekommst - regelmäßig und nicht nur, "wenn es gerade passt". Für andere Sorgen kann nur, wer gut für sich selbst sorgt.
Zu guter Letzt
Es gibt noch ein paar Kleinigkeiten, die den Alltag enorm erleichtern. Zum Beispiel bestimmte Zeitfenster effektiv zu nutzen: im Wartezimmer beim Kinderarzt das Vorlesen üben oder Vokabeln abfragen.
Oder - ganz wichtig - Ordnung. Es gibt ein Sprichwort: Ein Platz für alles und alles an seinem Platz. Sich von Ballast zu befreien tut gut und sorgt dafür, dass die wichtigen Dinge nicht erst gesucht werden müssen.
Der Haushalt kann auch mal warten, denn: der ist später noch da. Den erledigt nämlich kein anderer - leider. Aber statt sich dem Hausputz zu widmen kann man die Zeit lieber für sich oder die Kinder nutzen. Die Kinder lassen sich auch hervorragend in den Haushalt einbeziehen. Besonders für Kleinkinder bietet der Haushalt so viele Entwicklungsmöglichkeiten - mit einem Handfeger können sie den Boden säubern, mit einem Lappen in Bad oder Küche helfen, bei den Essensvorbereitungen können sie rühren und kneten... Ältere Kinder können durchaus kleinere Aufgaben übernehmen. Wie man das gestalten möchte, ist jedem selbst überlassen. Aber wichtig ist: das spart Stress.
Hast Du noch mehr Tipps, die Du teilen möchtest? Schreib mir gerne!
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